Inhalt anspringen

Grundbildung

Grundbildung planen in Oldenburg

Die kommunalen Grundbildungsbeauftragten sind begeistert vom Ansatz einer strategischen Grundbildungsplanung. Lesen Sie hier, welche Erfahrungen die Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung gemacht haben und sehen Sie im Video, was sie Ihnen mit auf den Weg geben möchten.

Praxisbericht aus Oldenburg

Ausgangslage

In Oldenburg in Holstein gibt es seit über 30 Jahren Alphabetisierungskurse und seit 1990 eine (halbe) hauptamtliche Stelle, die das Kursangebot im Kreis Ostholstein koordiniert. Die Regionalstelle für Alphabetisierung und Grundbildung hat ihren Sitz an der Volkshochschule Oldenburg in Holstein und ist sowohl auf Landes- als auch auf Kreisebene und lokal gut und intensiv mit anderen Volkshochschulen und relevanten Einrichtungen vernetzt. Prozentual können bei solch guten Voraussetzungen vieleMenschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten angesprochen und unterrichtet werden als anderswo. Dennoch gibt sich die Grundbildungsbeauftragte Adrienne Rausch damit nicht zufrieden. Durch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und durch die gemeinsame Ansprache mit weiteren Netzwerkpartnern können Stadt und Volkshochschule noch mehr Betroffene erreichen.

Highlights & Stolpersteine

Fortbildungen zur Sensibilisierung waren zwar für alle Beteiligten arbeits-, aber auch gesprächsintensiv und gewinnbringend: Es gab immer einen Punkt, an dem sich eine Diskussion, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema entwickelte. Und genau das werde laut der Grundbildungsbeauftragten Adrienne Rausch gebraucht.

Ein Presseartikel über einen Kursteilnehmer machte gleich mehreren Betroffenen Mut, sich zu einem Kurs anzumelden. Ein weiteres Highlight in der Kommune war die Lesung von Joachim Król, der Alberts Camus´  “Der erste Mensch” las. Intensiv, warmherzig, mitreißend – eine wunderschöne Art der Sensibilisierung.

Ein kleiner Stolperstein ist, dass selbst eine bereits erprobte und bewährte Ansprache beim nächsten potenziellen Netzwerkpartner ins absolut Leere laufen kann. Dann müsse eine neue Form und eine neue Formulierung gefunden werden, so Adrienne Rausch.

Erfahrungen und Zukunftsvision

Eine intensive und systematische Netzwerkarbeit mit langem Atem ist für die Bekanntheit von Kursangeboten von wesentlicher Bedeutung. Hierdurch können nicht nur potenzielle Kursteilnehmer erreicht, sondern auch neue Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit, für das Beratungsangebot und für die Ansprache weiterer Netzwerkpartner gewonnen werden. Zum Abschluss des Projektes gelang es, die angefangene Arbeit im Rahmen eines neuen Alphabündnisses zu verstetigen: Der Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten stimmte einstimmig dem Vorschlag zu, ein lokales Alphabündnis mit einem Vertreter der Stadt, der vhs, des Mehrgenerationenhauses etc. zu gründen, das sich zweimal im Jahr treffen wird, um Grundbildung vor Ort zu planen.

Bei der Zusammenarbeit mit politischen Akteuren müsse viel Zeit einkalkuliert werden, denn Verwaltungsstrukturen und Entscheidungsprozesse haben ihre eigenen Regeln.

Eine Bündelung aller Praxisberichte finden sie hier. PDF-Datei 10,50 MB

Erläuterungen und Hinweise